Auf der ICAO (International Civil Aviation Organization) RPAS/3 Symposium in Chengdu (China) treffen sich vom 10.-13. September 2018 internationale Experten der Luftfahrt, um die harmonisierte Integration von Drohnen in den gesamten Luftraum zu diskutieren. Nachdem JARUS (Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems) im Sommer 2018 eine risikobewertete Klasse für Luftfahrzeuge vorschlug, ist dies auch Thema auch bei dem ICAO Symposium in China.

Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO (International Civil Aviation Organization) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) mit Hauptsitz im kanadischen Montreal. Die ICAO hat das Ziel, ein nachhaltiges Wachstum des globalen Zivilluftverkehrssystems zu fördern und besteht aus 192 Vertragsstaaten. Deutschland wird durch das Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) vertreten, Österreich wird durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie vertreten.

 

Eine neue Klasse an Luftfahrzeugen entsteht

Die neue Klasse an Luftfahrzeugen, bei der die Ausrüstung eines Luftfahrzeugs, die Einsatzmöglichkeiten und die Ausstattung bzw. Erfahrung des Betreibers durch einer Risikoanalyse bewertet werden, ist gänzlich neu für die Luftfahrt. Bisher wurden in langen Zulassungsverfahren Luftfahrzeuge geprüft und durften nur in der vorgegebenen Form und Art in den Verkehr gebracht werden. Mit der Risikobewertung für Drohnen werden viel größere Freiheitsgrade für Betreiber möglich werden.

Lange war unklar, ob die internationale Staatengemeinschaft in der ICAO eine solche Neuerung annimmt. Wie nun aus Kreisen des Symposiums bekannt wird, spricht die ICAO selbst von neuen Luftfahrzeugkategorien A-C und diskutiert auf dem Symposium das SORA Verfahren. Dies kann als großer Erfolg gewertet werden, bestätigt die Arbeit der JARUS Arbeitsgruppe WG-6  und lässt hoffen, dass SORA weltweit als Standard eingeführt wird.

Der UAV DACH e.V. hat aktiv über seine Mitglieder bei der Erstellung des internationalen SORA Verfahrens über JARUS mitgewirkt und auch an der Kommentierung teilgenommen.

Für den UAV DACH e.V. ist das SORA Verfahren und die neue Specific Class der EASA eine große Chance, die kommerziellen Anwendungsmöglichkeiten von Drohnen zu erweitern.
Michael Wieland