Die sichere und gleichberechtigte Integration von unbemannten Systemen in den allgemeinen Luftraum ist Herausforderung und Chance zugleich. So zumindest die Lesart im Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF). Denn UAS könnten durchaus als Beispiel für künftige Entwicklungen mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Luftfahrt dienen. Diese und andere ermutigende Signale hinsichtlich der Gestaltung adäquater Rahmenbedingungen für die Drone-Economy konnten UAV DACH-Vorstandsmitglied Michael Wieland sowie Jan Eric Putze, Leiter der Competence Group Infrastructure Airspace & Ground im Verband für unbemannte Luftfahrt, bei ihrem Besuch am BAF-Dienstsitz im hessischen Langen verzeichnen.
Im Gespräch mit BAF-Direktor Dr. Karsten Baumann sowie Eva Julia Ramos Breilich und Juliane Eckel adressierten die UAV DACH-Vertreter wichtige Fragestellungen für die Umsetzung ökonomisch nachhaltiger UAS-Anwendungen wie etwa den Drohnenbetrieb in Kontrollzonen oder die Einrichtung spezieller Lufträume und Strukturen für UAS, Stichwort: U-Space. Aber auch die Herausforderungen, die mit dem (missbräuchlichen) Einsatz unbemannter Systeme im Kontext von Großveranstaltungen einhergehen, wurden erörtert.
Dr. Karsten Baumann zeigte sich in der konstruktiven Diskussion offen für pragmatische Ansätze und Verfahren, um den Drohnenbetrieb durch Ausnahmeregelungen und individuelle Freigaben unter Praxisbedingungen erproben und wertvolle Daten für den künftigen Regelungsrahmen zu gewinnen. So sei es zum einen leichter möglich, die gesetzlichen Vorgaben effektiv und ermöglichend zu gestalten. Zum anderen ließen sich so frühzeitig Erkenntnisse gewinnen, die für anstehende Entwicklungen in einer zunehmend digitalisierten Luftfahrt wertvoll sein könnten.
Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung ist die nationale Aufsichtsbehörde über die zivilen Flugsicherungsorganisationen in Deutschland und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstellt. Mit dem Gesprächstermin in Langen wurden die bereits bestehenden Kontakte intensiviert und der weiterführende Austausch forciert. Als Mitglied in der vom BAF geleiteten „Air Proximity Evaluation Group“ (APEG) ist der UAV DACH bereits seit zwei Jahren in die Gremienarbeit des BAF involviert, um ungeplante Annäherungen zwischen Drohnen und bemannten Luftfahrzeugen analysieren und mögliche Schlussfolgerungen für künftige Regelungen ziehen zu können.