Uwe Nortmann Geschäftsführer der UAVDACH-Services UG Ostereierexperte im UAV DACH

Mit der Osterzeit beginnt das erste O(stern) und reicht bis O(ktober). Nach der langen Winterzeit braucht die Drohne und der Drohnenpilot einen Wiedereinstieg in die Flugsaison mit dem Multicopter. Wir unterhalten uns zu diesem Thema mit dem UAS Experten im UAV DACH – Uwe Nortmann.

Uwe Nortmann ist Geschäftsführer der UAVDACH-Services UG und war früher Flugingenieur bei Dornier und Airbus und beschäftigt sich heute mit dem Einsatz von Drohnen bei der Ostereiersuche.

Frage: Herr Nortmann, warum beginnt die Flugsaison nach dem Sprichwort zu Ostern?

An Ostern ist der Winter zu Ende und der Frühling steht vor der Tür und die Tage sind schon deutlich länger. Jetzt macht es wieder Spaß, mit dem Multicopter die Natur aus der dritten Dimension zu erkunden. Probieren Sie es aus, ab Ostern sind die Fotos und Video deutlich gefälliger als noch im März.

Frage: Was hat der Multicopter mit Ostern zu tun?

Die osterliche Suchaufgabe ist ein spannendes Thema in der heutiges Gesellschaft. Immer größere Ostereierflächen und immer weniger Kinder zum Ostereierfinden schafft eine Fähigkeitslücke gerade zu Ostern. In diese Fähigkeitslücke landet der moderne Multicopter punktgenau. In Bodennähe große Fläche zielstrebig nach kleinsten Objekten absuchen, das kann nur der moderne Multicopter. Früher haben wir da andere Fluggeräte ausprobiert, aber nichts war wirklich toll. Auch Drachenfliegen hat sich in dieser unmittelbaren Bodennähe nicht bewährt.

Frage: Herr Nortmann, Sie sind auch Pilot eines Gyrocopters, warum suchen Sie nicht damit die Ostereier?

Der Gyrocopter ist im Stadtbereich doch etwas laut und das stört die Anwohner doch sehr. Ein Multicopter fügt sich da besser in die kleinzellige Stadtlandschaften ein. Nicht jeder hat einen Garten wie in Schloss Salem oder in Schloss Schleißheim, dann muss halt ein Multicopter genügen.

Frage: Was muss der Drohnenpilot nach der Winterpause beachten?

Wie jeder Motorradfahrer, muss sich auch der Multicopterpilot zu Saisonbeginn wieder intensiv auf die Fliegezeit vorbereiten. Das fängt beim Piloten selbst an und geht weiter zum Fluggerät und zu den Akkus. Mit der richtigen Vorbereitung auf die Flugzeit, fliegt es sich wieder sicher und erfolgreich mit Spaß an der Fliegerei.

Seit 2017 muss jede Drohne über 250gr mit einer entsprechenden Kennzeichnung versehen werden.

Frage: Wie muss sich der Drohnenpilot auf die Flugsaison vorbereiten?

Auch Wissen und Fähigkeiten altern. Vorhandenes Wissen geht wieder verloren und erworbene Fähigkeiten treten in den Hintergrund. Wie der Motorradfahrer beginnt die Saison mit Übung, Übung und Übung.

  1. Am wichtigsten – haben sich die rechtliche Rahmenbedingungen geändert.
  2. Am zweitwichtigsten – ist die Drohnenversicherung noch gültig und der Beitrag bezahlt. Ohne Versicherung auch kein Flug.
  3. Am drittwichtigsten – ist der Multicopter über 2.000 gr Abfluggewicht, dann benötigt der Pilot einen Kenntnisnachweis nach #21 d LuftVO.

Frage: Darf man denn den Multicopter im eigenen Garten zum Ostereiersuche einsetzen?

Das ist eine gute Frage, die ich ehrlicherweise habe kommen sehen. Daher haben wir einen Osterhasen gefragt, der hat nichts dagegen. Ganz im Gegenteil, er möchte ja dass die von ihm mühsam versteckten Ostereier auch alle wieder gefunden werden. Mit dem Osterhasen klappt es, ob es mit dem Nachbarn auch klappt müssen Sie mit ihm besprechen.
Seit April 2017 muss bei Flügen im bewohnten Gebiet eine Einwilligung von allen Nachbarn vorliegen, das gilt auch an Ostern. Wenn Sie einen genügend großen Garten haben wie in Schloss Salem oder in Schloss Schleißheim zum Beispiel, dann ist das mit dem Nachbarn eine andere Geschichte.

Frage: Wie wird die Drohne nach der Wintersaison fit gemacht?

Natürlich putzen und eine allgemeine Sichtkontrolle auf Defekte und lose Teile und immer schön auf die Akkus achten. Nach der Lagerung im Winter wieder sorgfältig aufladen und bei den ersten Flügen die Spannungsanzeige immer im Blick behalten, dann klappt es auch mit der Drohne.

Beim Putzen sollten Sie auch gleich noch nachsehen, ob die vorgeschriebene Kennzeichnung an der Drohne noch oder schon drauf ist. Seit Oktober 2017 muss jede Drohne über 250 gr Abfluggewicht mit einer feuerfesten Kennzeichnung entsprechend LuftVO versehen sein.

Frage: Wie suchen denn Sie Herr Nortmann mit Ihrer Familie die Ostereier?

Gar nicht. Zumindest nicht im Garten, bei dem schlechten Wetter. Wir verstecken die Ostereier im Haus und da macht ein Ostereiersuchen mit dem Multicopter nun überhaupt keinen Sinn.

 

Das Interview führte unser Pressereferent Paul Eschbach am 31.3.2018 und wir veröffentlichen es am Tag danach. Herr Nortmann, vielen Dank für das Interview.