Die Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems (JARUS) sind eine bedeutende Instanz wenn es darum geht, einen international harmonisierten Rechtsrahmen und einheitliche Prozessvorgaben für den sicheren UAS-Betrieb zu definieren. Das derzeit vielleicht bekannteste Ergebnis der JARUS-Arbeiten ist das SORA-Verfahren (Specific Operational Risk Assessment) zur Bewertung und Mitigation der von einem UAS-Betriebsszenario potenziell ausgehenden Risiken.
An der JARUS-Plenarsitzung in Brüssel (05.–09. Mai 2025) nehmen derzeit Vertreterinnen und Vertreter aus aller Welt teil, erstmals ist auch eine offizielle Delegation aus Indien dabei. Ein wichtiges Thema auf der Agenda ist die Weiterentwicklung von SORA. Dabei geht es zum einen darum, offene Punkte in Bezug auf die aktuelle Version 2.5 zu klären und zum anderen möglichst innerhalb der nächsten 12 bis 15 Monate die angekündigte SORA-Fassung 3.0 zur Beschlussreife bringen zu können. Ein genauso ehrgeiziges wie bedeutsames Unterfangen.
Hinsichtlich einer möglichst vollständigen Integration von Drohnen in den Luftraum wird darüber diskutiert, welche konkreten Dienstleistungen von Flugsicherungsorganisationen (ANSPs) unter welchen Bedingungen angeboten werden sollten. Diesbezüglich einen regulatorischen Rahmen zu entwickeln und Schnittstellen zwischen privatwirtschaftlichen und hoheitlichen Leistungen zu definieren, ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung einer wirtschaftlich erfolgreichen UAS-Industrie.
Mit Blick auf die größtmögliche internationale Harmonisierung des Regelwerks für die unbemannte Luftfahrt steht auch eine Intensivierung der Beziehungen zwischen JARUS und der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO weit oben auf der Agenda der Plenarsitzung in den Räumlichkeiten von EUROCONTROL. Das Ziel ist, Doppelarbeit zu vermeiden und möglicherweise widersprüchliche Regelungsbestrebungen hinsichtlich der unbemannten Luftfahrt zu verhindern.
Der UAV DACH ist durch die beiden Vorstandsmitglieder Michael Wieland und René Wagner präsent, zudem sind zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus den Gremien und den Mitgliedsunternehmen des Verbands für unbemannte Luftfahrt in Brüssel dabei. So wie Jörg Dittrich, der als Leiter der Working Group Safety Risk Management maßgeblich an der SORA-Entwicklung beteiligt ist. Aber auch Veronica Schömer, Florian Michael Adolf, Markus Engelhart, Andreas Ritter, Stefan Hristozov und Lorenzo Murzilli sind vor Ort und Teil der starken UAV DACH-Gemeinschaft bei der JARUS-Plenarsitzung 2025.