Mit jeder Sichtung illegal betriebener Drohnen werden die Rufe nach technologischen und regulatorischen Konzepten zur Sicherung des Luftraums und zum Schutz sensibler Areale am Boden lauter. Sowohl in der Bevölkerung als auch bei Unternehmen, die unbemannte Systeme nutzen wollen. Und nicht zuletzt in der UAS-Industrie. „Für kommerzielle UAS-Anwendungen brauchen wir schnellstmöglich praktikable Regeln, Planungssicherheit und Verlässlichkeit“, fordert Dr. Gerald Wissel, Vorstandsvorsitzender des UAV DACH.
Die Liste der Dinge, die dafür zeitnah auf den Weg gebracht werden müssen, reicht von einer Stärkung der europäischen Zusammenarbeit bis zur Bereitstellung von Haushaltsmitteln zur Beschaffung und kontinuierlichen Weiterentwicklung von Detektions- und Abwehrtechnologien. Eine wichtige Voraussetzung, um mit Hilfe eines vollständigen Luftlagebilds zu jedem Zeitpunkt zwischen legal und illegal betriebenen Drohnen unterscheiden zu können, wäre zudem eine verpflichtende elektronische Sichtbarkeit aller Luftraumteilnehmer. Einschränkungen für den legalen UAS-Betrieb sind hingegen völlig ungeeignet, um rechtswidriger Drohnennutzung zu begegnen. Und würden Europa mit Blick auf die Entwicklung der wichtigen Zukunftsindustrie extrem schaden. „Regelungen zur Abwehr illegaler Drohnen dürfen nicht zum Nachteil für die kommerzielle UAS-Industrie werden“, stellt Dr. Gerald Wissel daher unmissverständlich klar.
Der UAV DACH setzt sich für einen sicheren und ökonomisch nachhaltigen UAS-Flugbetrieb ein. Dazu gehören auch technische und regulatorische Rahmenbedingungen für den Umgang mit unkooperativen, illegal betriebenen Drohnen. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit dem Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) haben Expertinnen und Experten des UAV DACH konkrete Handlungsempfehlungen für die deutsche Bundesregierung erarbeitet, die diese auch auf europäischer Ebene vorantreiben könnte.