Risikobewertung von UAS-Szenarien überwarbeitet

16.07.2024

SORA 2.5 verbessert die Bewertungssemantik des Bodenrisikos

Die von der JARUS-Plenarsitzung im Mai verabschiedete SORA-Version muss zwar noch offiziell von der europäischen Flugsicherheitsagentur EASA implementiert werden, doch schon jetzt lohnt ein genauerer Blick auf die sich abzeichnenden Veränderungen im „Specific Operational Risk Assessment“-Verfahren zur individuellen Risikobewertung von UAS-Betriebsszenarien.

Ein wichtiges Ziel der zuständigen Working Group Safety Risk Management (WG SRM) der Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems war es, durch zusätzliche sprachliche Klarheit und einzelne Detailanpassungen zu erleichterten Antragsverfahren für UAS-Missionen in der „Specific Category“ beizutragen. Daher arbeitete das Team unter Leitung von Joerg Dittrich intensiv daran, das semantische Modell zur Risikomitigierung umfassender zu erklären. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass Antragsstellerinnen und Antragsteller schneller erfassen können, welche Anforderungen an einen genehmigungsfähigen Antrag beziehungsweise einen sicheren Drohnenbetrieb in der spezifischen Kategorie gemäß SORA gestellt werden.

Inhaltlich widmete sich die WG SRM mit der SORA-Version 2.5 vor allem der Bewertungssystematik des Bodenrisikos. So wurde die Tabelle, anhand derer zwischen dichter und dünner Besiedlung unterschieden werden kann, auf Basis der numerischen Bevölkerungsdichte neu gefasst. Bei unzureichender Datenqualität kann nun zudem auch auf qualitative Beschreibungen zur Bevölkerungsdichte zurückgegriffen werden. Des Weiteren wurden die Auswirkungen der an das Betriebsgebiet angrenzenden Lufträume auf die geforderten Maßnahmen zur Risikominimierung deutlich verringert. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen eine niedrigere Containment-Stufe gefordert wird.

Nachdem die Arbeiten an der SORA-Version 2.5 abgeschlossen wurden, richtet sich in der zuständigen Working Group bei JARUS der Blick bereits auf SORA 3.0. Denn nun sollen all die Bereiche, die beim Update von 2.0 auf 2.5 bewusst außen vor gelassen wurden, in ähnlicher Weise bearbeitet und deren Umsetzung erleichtert werden. Und hier wartet noch einiges an Detailarbeit auf die WG SRM. Insbesondere mit Blick auf den gesamten Komplex des Luftrisikos.