Geodaten sammeln, Baufortschritte überwachen, Infrastruktur inspizieren: Der Einsatz von Drohnen ist auf den Ständen und Gängen der INTERGEO Expo and Conference in Stuttgart ein wichtiges Thema. Doch während einige Unternehmen bereits Workflows etablieren und Erfahrungen sammeln konnten, stehen andere an dieser Stelle noch am Anfang und so manche Frage wartet auf Beantwortung. Dementsprechend groß war das Interesse an den vom UAV DACH veranstalteten Diskussionsrunden auf der Unmanned Systems Stage.
Insbesondere das Panel zu den rechtlichen Grundlagen gemäß §§ 21h und 21k der Luftverkehrsordnung – Stichworte: geografische Gebiete und „Behördenprivileg“ – war von reger Beteiligung aus dem Publikum geprägt. Die zahlreichen Zwischenfragen und Meinungsäußerungen der Zuschauerinnen und Zuschauer machten deutlich, dass sich sowohl UAS-Betreibende als auch deren potentielle Kundschaft an dieser Stelle Vereinfachungen für die Drone-Economy sowie nicht zuletzt eine größere Harmonisierung bei der Umsetzung und Auslegung der europäischen Vorgaben durch die EU-Mitgliedsstaaten wünschen.
Um Vereinfachung und Unterstützung für die Industrie ging es auch in einer Debatte rund um die Genehmigungsverfahren für den UAS-Betrieb in der speziellen Kategorie. Für viele Unternehmen stellt dies aus verschiedenen Gründen eine strukturelle und wirtschaftliche Herausforderung dar. Und nicht wenige blicken hier mit einiger Unsicherheit auf möglicherweise bevorstehenden Änderungen im Antragsverfahren aufgrund der anstehenden Implementierung der individuellen Risikobewertung nach SORA 2.5. Es wurde deutlich, dass standardisierte Verfahren und Prozesse hier für Vereinfachung sorgen könnten, aber eben auch nicht alle Probleme lösen würden.
Neben Fragen der regulatorischen Grundlagen und möglichst schlanker bürokratischer Prozesse ging es auf der Unmanned Systems Stage jedoch auch um ganz praktische Fragen eines kommerziell nachhaltigen UAS-Betriebs. So gaben die verschiedenen Wortbeiträge wertvolle Einblicke darin, vor welchen ganz praktischen Herausforderungen Hersteller, Anwender und Dienstleister derzeit stehen und welche Lösungsansätze verfolgt werden könnten.
Das von den Vorstandsmitgliedern Michael Wieland und Jan Schönberg moderierte Vortrags- und Diskussionsprogramm auf der nach eigenen Angaben weltweit größten Messe für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement war ein gutes Beispiel dafür, wie der UAV DACH durch Information und Vernetzung dazu beiträgt, den UAS-Betrieb in Europa zu fördern sowie den Kontakt zwischen Drone-Economy und möglichen Anwenderindustrien zu institutionalisieren.